1975 – 1999: Auf dem Weg zum 100-jährigen Jubiläum
Die positive Entwicklung der Feuerwehrkapelle Riesenbeck setzte sich auch in den nächsten Jahren weiter fort. Bis 1976 war das Musizieren in dem Blasorchester „reine Männersache“. Doch mit der Aufnahme von Marion und Siegrid Achtermann als erste Mädchen der Kapelle, wurde auch dieser Bann schließlich gebrochen, so dass in den folgenden Jahren weitere junge Damen den Weg in die Musikergemeinschaft fanden und das Blasorchester somit bereicherten.
Die stetig anwachsende Zahl der Musiker erforderte schließlich auch eine gewisse Professionalität in der organisatorischen Arbeit des Vereins. So wurde den Vereinsmitgliedern auf der Generalversammlung am 4. Dezember 1976 eine Satzung vorgestellt, in der Wahlperioden, Vorstandzusammensetzung und weitere organisatorische Dinge geregelt waren. Mit 20 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen wurde die Satzung von der Versammlung verabschiedet. Als Grundlage für das organisatorische Zusammenleben in der Feuerwehrkapelle Riesenbeck wurde das Dokument schließlich von Ludger Hillebrand, Anton Beermann und Antonius Achtermann, sowie den Vorstandsmitgliedern Alfons Vaal und Antonius Niermann unterschrieben.
Eine Erweiterung fand die Satzung auf der Generalversammlung 1983. In diesem Jahr wurde die passive Mitgliedschaft, die auch Freunden und Gönnern den Weg zur Feuerwehrkapelle eröffnete, eingeführt. Erstes passives Mitglied wurde Theo Schäfers.
Seit der Jubelfeier 1974 war die Anzahl der Mitglieder fast gleich geblieben. Kamen auch neue Mitglieder hinzu, traten andere teils aus beruflichen, teils aus familiären, oder aber einfach auch aus Altersgründen aus der Kapelle, zumindest aktiv, aus.
Mitte der 1980er Jahre erlebte das Blasorchester jedoch einen neuen Aufschwung, als auf den Generalversammlungen zahlreiche Jungen und Mädchen aufgenommen werden konnten. Alle Neuaufnahmen dieser Zeit hatten etwas gemeinsam. So kamen fast alle „Neulinge“ aus den Familien der bereits musizierenden Vereinsmitglieder.
Dieser Aufschwung bewirkte, dass die Feuerwehrkapelle 1989 im 90. Jahr ihres Bestehens aus fast 40 Musikern bestand. Ein großer Erfolg, der nicht zuletzt dem unermüdlichen Einsatz von Antonius Achtermann, der die Jugendlichen in unzähligen Gruppenproben vorbereitete, als auch Antonius Niermann, der mit Ruhe und Professionalität alle Neuanfänger auf den Orchesterproben in die Gemeinschaft integrierte, zu verdanken war.
Im Jahr 1990 endete eine 27 Jahre lange Ära in der Feuerwehrkapelle Riesenbeck. Alfons Vaal legte sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Für die erfolgreichen Jahre unter seiner organisatorischen Hand erntete er von allen Seiten Dank und Anerkennung für seine großen Verdienste um die Feuerwehrkapelle Riesenbeck. Sein Nachfolger wurde der bis dahin als Kassierer und Geschäftsführer arbeitende Heinz Achtermann, der versprach, insbesondere den eingeschlagenen Weg der Neuintegration und Werbung von Jugendlichen für die Blasmusik fortzusetzen. Neuer Geschäftsführer wurde Klemens Knappmeyer, der vorher bereits als Jugend- und Notenwart in der Kapelle tätig war. Das Amt des Jugendwarts übernahm Claudia Achtermann, neuer Notenwart wurde Hubertus Rohlmann. Das dadurch freigewordene Amt des Schriftführers übernahm Jörg Verlage. Antonius Achtermann war weiterhin als Beisitzer tätig.

1. Vorsitzender 1990 – 2006
Nach 40 Jahren erfolgreicher Dirigententätigkeit übergab Antonius Niermann 1993 den Taktstock in jüngere Hände. Antonius Niermann überzeugte während seiner gesamten Dirigententätigkeit nicht nur durch musikalisches Fachwissen, sondern auch durch absolute Kollegialität und Kameradschaft. So stand er nicht nur in musikalischen Belangen für die Musiker stets zur Verfügung, sondern hatte auch immer ein offenes Ohr für Problem und Sorgen der Bläser. Für ihn stand trotz allen Stresses immer der Musiker als Mensch und der Spaß und die Freude am Spielen eines Blasinstrumentes im Vordergrund.
Mit Hubertus Rohlmann fand man jedoch einen gleichwertigen Nachfolger, so dass man sich um die musikalischen Belange des Vereins keine Sorgen machen musste. Für ihn kam es insbesondere auf eine gezielte Ausbildung der Jugendlichen an. Dazu war er auch bereit, einen Großteil seiner Freizeit zu opfern.

Dirigent 1993 – 2003
So hatte man mit dem Vorsitzenden Heinz Achtermann und dem Dirigenten Hubertus Rohlmann ein Führungsduo an der Spitze des Vereins, die den Aufbau des Musikvereins weiter vorantrieben. Gemeinsam mit den jungen Vorstandsmitgliedern warb man um neue Mitglieder und hatte dabei großen Erfolg. Nach einem gezielten Aufruf in den Tageszeitungen meldeten sich 1994 auf einen Schlag 20 neue Jugendliche in den Ausbildungsgruppen des Blasorchesters an. Ausgebildet wurden sie an den verschiedenen Instrumenten von erfahrenen Mitgliedern der Musiker.

Nach zwei Jahren intensiver Arbeit konnten sie schließlich 1996 in die Kapelle aufgenommen werden und erweiterten somit den musikalischen Klang des Orchesters. Somit bestand die Kapelle 1996 aus 57 Mitgliedern.
Das sich als erfolgreich erwiesene Ausbildungssystem wurde auch in den folgenden Jahren weiter angewandt und verfeinert. So konnte die Feuerwehrkapelle Riesenbeck auch in den folgenden Jahren einen regen Zulauf von interessierten Jungbläsern verzeichnen. Ein Zeichen dafür, dass die Fortführung der Traditionen auch Mitte der 1990er Jahre noch einen großen Stellenwert hatte.
Um auch die Interessen der Jugendlichen innerhalb der Kapelle zu vertreten, wurden Jugendversammlungen eingeführt, in denen Jugendwartin Claudia Achtermann stets ein offenes Ohr für die Belange und Sorgen der Jungbläser hatte.
Im Jahr 1997 fand ein besonderes Ereignis in der langjährigen Vereinsgeschichte der Feuerwehrkapelle Riesenbeck statt. So wurde am 9. November das erste, eigens organisierte Konzert der Kapelle unter dem mehr als passenden Motto „Blasmusik im Wandel der Zeit“ im Hotel Stratmann-Hundt in Riesenbeck aufgeführt. Durch viele Register-, Einzel- und Sonderproben gelang es den 57 Musikern unter der Leitung des Dirigenten Hubertus Rohlmann das fast 300 Zuhörer umfassende Publikum mit einem anspruchsvollen Programm zu begeistern. Höhepunkt des Konzerts war die Ehrung des langjährigen Vorsitzenden Alfons Vaal, der für seine 60-jährige Mitgliedschaft im Verein und seiner 27-jährigen Tätigkeit als Vorsitzender der Feuerwehrkapelle vom Volksmusikerbund Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurde. Als Dank wurde ihm die Ehrennadel in Gold und die große Landes-Ehrenplakette überreicht.
Das einhundertjährige Bestehen im Jubiläumsjahr 1999 wurde groß gefeiert. Ein tolles Jubiläumskonzert am 8. Mai im Saal des Hotels Stratmann-Hundt bildete den musikalischen Auftakt zu einem grandiosen Jubiläumssommer. Im mit 300 Zuhörern vollbesetzten Saal präsentierte eine mit neuen Uniformen ausgestattete Feuerwehrkapelle den Zuhörern ihr in zahlreichen Proben und Sonderproben erarbeitetes Musikrepertoire unter dem Motto „In Harmonie vereint“. Ab dem 20. August veranstaltete man wie beim 75-jährigen Jubiläum gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Riesenbeck, dem Junggesellen Schützenverein Riesenbeck und dem Heimatverein Riesenbeck eine große Festwoche, die am 29. August mit dem fulminanten „Großen Zapfenstreich“ endete.

Was 1899 mit vier Gründungsmitgliedern begann konnten 100 Jahre später mittlerweile 96 Mitglieder, die sich aus 63 aktiven Musikern, 4 Ehrenmitgliedern, 11 passiven Mitgliedern und 18 Jungbläsern zusammensetzten, gebührend feiern. Zahlen, die dafür sorgten, dass man sich um die Zukunft des Vereins beim Jahrtausendwechsel keine Sorgen machen brauchte.
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